35% aller Expats nennen als Hauptgrund für einen Auslandsumzug den Arbeitsplatz oder das eigene Unternehmen: 15 Prozent zogen ins Ausland, weil sie dort selbst eine Arbeitsstelle gefunden hatten, 13 Prozent wurden von ihrem Arbeitgeber entsandt, 5 Prozent wurden von einem lokalen Unternehmen geworben und 3 Prozent gingen, weil sie sich im Ausland selbständig machen wollten. Dies sind die Erkenntnisse aus der jährlichen Umfrage des Expat Insider von InterNations. Die besten 10 Länder für einen Karrieresprung: Interessanterweise wird die Konjunktur der Destinationen, in denen Expats mit ihren persönlichen beruflichen Perspektiven besonders zufrieden sind, nicht grundsätzlich ebenso positiv bewertet. Während Länder wie Luxemburg, Taiwan, das Vereinigte Königreich oder die USA für beide Aspekte gute Ratings erhalten, gilt dies nicht unbedingt auch für alle anderen Zielländer der folgenden Top 10 für den Karrieresprung. Kolumbien, Rumänien und Ecuador etwa befinden sich vor Wirtschafts- und Marktmächten wie China (12), Deutschland (13), Japan (32), Schweiz (36) und Frankreich (58) unter den Ländern, die als beste Wahl für Auswanderer mit beruflichen Ambitionen gelten. Platz 1: USA Die Vereinigten Staaten stehen auf dem Siegerpodest der Länder mit den besten beruflichen Perspektiven für Expats. 70 Prozent der Befragten bewerteten diesen Faktor positiv. Sieben von zehn Expats halten auch die Wirtschaftslage im Land für gut; diese Ansicht teilen weltweit durchschnittlich nur 56 Prozent. Zwar gelten die USA als eines der 10 besten Ländern für den Anfang und Aufbau einer neuen beruflichen Laufbahn gelten, dort lebende und arbeitende Expats zahlen dafür jedoch einen Preis: die Rankings der USA für die Work-Life-Balance sind schlecht. In dieser Kategorie belegen Sie nur Platz 51 von insgesamt 67 Ländern. Platz 2: Grossbritannien Grossbritannien folgt auf Platz zwei der besten Karriereländer und im Hinblick auf das Arbeiten im Ausland im Allgemeinen liegt es sogar noch vor den Vereinigten Staaten. Mehr als sieben von zehn dort lebenden Expats (71 Prozent) bewerten ihre Zufriedenheit im Beruf insgesamt positiv. Auch ihre finanzielle Situation bezeichnen 63 Prozent der Befragten als gut. Dennoch befindet sich das Vereinigte Königreich umgekehrt auf dem Lebenshaltungskostenindex nur auf Platz 53 von 67 Ländern und mehr als die Hälfte der Befragten (51 Prozent) betrachteten die dortigen Lebenshaltungskosten vor ihrem Umzug als potentiellen Nachteil. Zudem glaubt einer von vier Befragten, dass verfügbare Einkommen reiche nicht zur Deckung aller Ausgaben aus. Platz 3: Taiwan Taiwan bietet grossartige Chancen für die Karriere und für Auswanderer ganz im Allgemeinen. Diese Destination belegt im Working Abroad Index weltweit allgemein den zweiten und speziell in Bezug auf berufliche Perspektiven den dritten Platz. Die meisten Expats fühlen sich mit mehr als acht positiven von insgesamt zehn Stimmen unter den dort Befragten im Job wohl und sicher (82 Prozent positive Bewertungen der Arbeitszufriedenheit, 81 Prozent positive Bewertungen der Arbeitsplatzsicherheit). Platz 4: Ecuador Ecuador schafft es unter die Top 5 der Ländern mit den besten beruflichen Aussichten: Fast sechs von zehn Expats, die in diesem Land arbeiten (59 Prozent), finden Ihre Möglichkeiten gut. Ecuador gilt auch als eines der freundlichsten und offensten Länder weltweit. Mehr als acht von zehn (84 Prozent) bezeichnen die Einstellung gegenüber Expats im Land als allgemein freundlich. Ob sich diese Herzlichkeit auch auf den Arbeitsplatz erstreckt? Eine freundliche Aufnahme am Arbeitsplatz zählt möglicherweise zu den Gründen, aus denen 67 Prozent der Expats in Ecuador insgesamt mit ihrem Job zufrieden sind. Platz 5: Rumänien Rumänien belegt einen respektablen fünften Platz, wenn es um den Aufbau einer Karriere im Ausland geht, und rangiert damit unter anderem vor Deutschland, der Schweiz und den Niederlanden. In Rumänien bewerten sieben von zehn dort arbeitenden Expats ihre Karrieremöglichkeiten positiv und sogar noch mehr (74 Prozent) sind insgesamt mit ihrem Arbeitsplatz zufrieden. Zudem betrachten fast sieben von zehn Expats (69 Prozent) die lokalen Lebenskosten vor ihrem Umzug als potentiellen Vorteil, verglichen mit durchschnittlich 42 Prozent weltweit. Expats, die in Rumänien beruflich neu anfangen wollen, sollten aber bedenken, dass Vollzeitbeschäftigte dort lange arbeiten müssen: in der Regel mit 49,2 Stunden pro Woche. Im Ranking für die Work-Life-Balance belegt Rumänien Platz 34 unter den 67 Ländern. Platz 6: Australien Australien ist gleich in zwei Bereichen erfolgreich, bei den Karriereaussichten und der Work-Life-Balance: Fast sieben von zehn in Australien arbeitenden Expats (69 Prozent) bewerten ihre Arbeitszeiten positiv. Die durchschnittliche Arbeitszeit für Expats in Vollzeitbeschäftigung beträgt 43,6 Stunden pro Woche und liegt damit geringfügig unter dem weltweiten Mittel von 44,6 Stunden. Aber auch in Down Under ist nicht alles gut: 10 Prozent der Expats in Australien finden, dass ihr verfügbares Einkommen bei weitem nicht ausreicht, um ihre täglichen Ausgaben zu decken und 52 Prozent von ihnen sind unzufrieden mit den Lebenshaltungskosten. Platz 7: Vietnam Vietnam zeichnet sich nicht nur durch hervorragende Karrierechancen aus, sondern auch in den Bereichen Lebenshaltungskosten und persönliche Finanzen. In den jeweiligen Indizes belegt es die Plätze 4 und 5 von 67 Ländern. Fast acht von zehn Expats (79 Prozent) betrachteten die lokalen Lebenskosten in Vietnam vor ihrem Umzug als potentiellen Vorteil, verglichen mit durchschnittlich 43 Prozent weltweit. Mehr als sieben von zehn Expats (72 Prozent) sind jetzt mit ihrer finanziellen Situation dort zufrieden. Interessanterweise zieht es überdurchschnittlich viele Lehrer, Akademiker und Forscher (16 vs. 8 Prozent weltweit) sowie Freiberufler und Unternehmer (17 vs. 13 Prozent weltweit) dorthin. Platz 8: Kolumbien Kolumbien hat als Expat-Land einige wesentliche Fortschritte gemacht und zählt nun zu den besten Optionen für Auswanderer mit Karriereabsichten. Das Land kletterte im Working Abroad Index im Vergleich zum Vorjahr 10 Plätze nach oben und konnte seine Ergebnisse in den Bereichen Arbeitszufriedenheit und Karrierechancen von Rang 47 auf Rang 15 in den jeweiligen Kategorien erheblich verbessern. Einer von fünf Expats hält die Berufschancen für hervorragend (vs. 13 Prozent weltweit) und zwei Drittel sind mit ihrem Arbeitsplatz zufrieden. Ein US-amerikanischer Expat beschreibt die positiven Aspekte des Arbeitens in Kolumbien als „soziale Atmosphäre bei der Arbeit ohne Stress und ich kann mir die Projekte, an denen ich arbeiten möchte selbst aussuchen”. Platz 9: Luxemburg Es verwundert nicht, dass Luxemburg in die Top 10 der Länder mit den besten Karrierechancen gewertet wurde. Im allgemeinen Working Abroad Index ist es weltweit sogar die Nummer 1. Ca. acht von zehn Expats halten die Work-Life-Balance (79 Prozent), die allgemeine Arbeitszufriedenheit (76 Prozent) und die Arbeitsplatzsicherheit (81 Prozent) grundsätzlich für gut. Zwei Drittel bewerten auch ihre Karrierechancen positiv. Besonders beliebt scheint bei den ausländischen Arbeitnehmern in Luxemburg der Finanzsektor zu sein: 31 Prozent wählen diese Beschäftigungsmöglichkeit verglichen mit nur 8 Prozent weltweit. Platz 10: Mexiko Drei von vier Befragten gaben an, mit ihrer Arbeit insgesamt zufrieden zu sein, 60 Prozent mit ihren beruflichen Aussichten. Damit bietet dieses Zielland für arbeitende Expats viele Vorteile. Ein aus Italien stammender Arbeitnehmer erklärt: „Man hat hier die Möglichkeit, sich beruflich weiterzuentwickeln”. Einerseits zieht Mexiko mit 23 Prozent aller Befragten recht viele Selbständige wie Ärzte, Rechtsanwälte, Freiberufler und Unternehmer an. Andererseits ist es ein echtes Paradies für Rentner – ganze 26 der Befragten waren schon im Ruhestand und 76 Prozent von ihnen sind gekommen, um ihre goldenen Jahre unter mexikanischer Sonne zu verleben. Länder mit weniger guten Karrierechancen Die Länder mit geringen Bewertungen im Hinblick auf berufliche Aussichten befinden sich allesamt in Europa. Portugal, Italien und Griechenland mögen schöne Urlaubsländer sein, wer im Ausland Karriere machen will, sollte sie aber meiden. Bis zu 59 Prozent der in diesen Ländern lebenden Expats bezeichnet die Karrierechancen dort als schlecht, verglichen mit weltweit durchschnittlich 24 Prozent. Vielleicht trägt die dortige Wirtschaftslage zu dieser Wahrnehmung bei: Mehr als die Hälfte der Befragten in Portugal und Italien (jeweils 51 Prozent) bewerten diesen Faktor negativ, weltweit sind es durchschnittlich nur 23 Prozent. Die Ergebnisse für Griechenland sind sogar noch besorgniserregender: neun von zehn Expats bezeichnen die wirtschaftliche Situation des Landes als schlecht, 44 Prozent sogar als sehr schlecht. Sogar die skandinavischen Länder Finnland, Schweden und Norwegen schneiden in Karrierefragen nicht gut ab: Mit den Plätzen 62, 54 und 53 von 67 Länder scheinen diese nordischen Länder arbeitenden Expats keine zufriedenstellenden Berufsaussichten bieten zu können. Nur 41 Prozent der Expats in Finnland, 43 in Norwegen und 50 Prozent in Schweden beurteilen ihre Karrieremöglichkeiten dort als positiv, das ist weniger als der weltweite Durchschnitt von 55 Prozent. Abgesehen davon, zählen Norwegen und Schweden aber noch immer zu den Ländern mit der besten Work-Life-Balance und Arbeitsplatzsicherheit.